In den letzten Monaten versammelten wir verschiedene Akteur*innen aus 7 verschiedenen Bundesländern, um in 7 Workshops mit gesammelter Expertise Inhalte für den Handlungsleitfaden zur Implementierung eines Anonymen Behandlungsscheins zu sammeln. Die Broschüre nimmt auf rund 50 Seiten Initiativen und staatliche Einrichtungen an die Hand, um aus der Erfahrung der verschiedenen Initativen zu lernen.
Der Anonyme Behandlungsschein, auch Anonymer Krankenschein genannt (ABS/AKS), hat sich in den letzten 10 Jahren als eine Möglichkeit bewährt, Menschen ohne Krankenversicherung auf lokaler Ebene einen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verschaffen. Dabei kooperieren meist zivilgesellschaftliche Organisationen mit staatlichen Einrichtungen auf kommunaler oder Landesebene, um einen ABS zur Verfügung zu stellen.
Der Handlungsleitfaden widmet sich in vier Kapiteln (1) der nationalpolitischen Ausgangssituation, durch die Ausschlüsse von der Gesundheitsversorgung entstehen; (2) der konzeptionellen Vorarbeit mit einem genauen Fahrplan, wie ein Konzept für das Angebot eines Anonymen Behandlungsscheins aussehen kann; (3) der politisch notwendigen Arbeit, welche die richtige Ansprache geeigneter Kooperationspartner*innen auf lokaler Ebene aus Politik, Zivilgesellschaft und privatem Sektor thematisiert und (4) dem Erhalt eines erfolgreich installierten Projektes und den dafür notwendigen Aktivitäten. Der Leitfaden bietet nützliche Kontakte zu Organisationen, die fachlichen Austausch und/oder finanzielle Unterstützung, anbieten. Zudem helfen angeführte Quellen aus Forschung und Wissenschaft für eine fundierte Argumentation zur Überzeugung eines breiten Publikums für die Einführung eines Anonymen Behandlungsscheins.
Die Broschüre ist online verfügbar.
Kostenlose Print-Exemplare sind verfügbar und können unter der E-Mail lisa.vollmer@uni-weimar.de unter Angabe der Stückzahl und der Versandadresse bestellt werden.